Lüderitz und die Diamanten:

Weiter geht unsere Fahrt am Montag, den 11.September 2017  nach Lüderitz, durch die Wüste, vorbei an den Wildpferden von Aus, Richtung Pazifik.

Straße nach Lüderitz

Umso näher wir an die Küste kommen, desto kühler werden die Temperaturen. Innerhalb von 2 Stunden hat sich die Luft von 35 Grad auf 18 Grad abgekühlt, es weht ein heftiger Wind. Pullover und Jacke sollten also im Weltreise-Gepäck bedacht sein.

Lüderitz oder Hollywood?

In Lüderitz angekommen, erinnert vieles an den Beginn des Diamantenfiebers und die deutschen Einflüsse in Namibia. Es fühlt sich an, als wäre Lüderitz ein Freilichtmuseum für deutsche Kolonialgeschichte. Typisch deutsche Architektur, deutsche Straßennamen und Hotels mit Namen wie „Zum Anker“ oder „Haus am Meer“ erinnern an alte Zeiten. Aber nicht nur der deutsche Einfluss ist sichtbar, schnell ist zu erkennen, das Diamantenfieber ist ungebrochen. Große Schilder des Diamantenkonzern NAMDEB warnen Besucher vor dem Betreten des Schutzgebiets, welches direkt an Lüderitz grenzt. Einzig und allein die Geisterstadt Kolmannskuppe (Kolmanskop in afrikaans), die im Schutzgebiet liegt, darf vormittags von Touristen betreten werden.

Kolmanskop

Kolmanskop entstand zur Zeit der deutschen Kolonialzeit. 1908 fanden zwei deutsche Eisenbahnmitarbeiter zufällig die ersten Diamanten. Das dadurch ausgelöste Diamantenfieber in Kolmanskop verhalf Arbeitern und Bewohnern zu schnellem Reichtum und so gab es in der Stadt so ziemlich alles was für Geld zu bekommen war. In der kleinen Stadt in trockener und trostloser Umgebung, gab es neben einer Eisfabrik, Tante-Emma Laden, Metzgerei und Schule auch jede Menge Unterhaltungsmöglichkeiten wie etwa eine Kegelbahn mit Bar, einen Ballsaal mit Theater, sowie Schwimmbad und Turnhalle.

Badewanne in Kolmanskop

Alle Häuser verfügten bereits um 1915 neben Kühlschrank, Telefon und Wasseranschluss auch über Elektrizität.

Haus des Mienenverwalters in der Geisterstadt Kolmanskop

 

Kegelbahn in Kolmanskop

Das zu seiner Zeit einzige Krankenhaus in Namibia hatte sogar ein Röntgengerät, welches wohl nicht nur für den eigentlichen Zweck, sondern auch zum Aufspüren von Diamanten im Körper der Arbeiter genutzt wurde.

Die Geisterstadt

Alle Waren und das entsprechende Trinkwasser wurden aus dem ca.1000 Kilometer entfernten Kapstadt angeliefert.

Um 1930 wurde der Diamantenabbau in Kolmanskop eingestellt und die Stadt wurde der Wüste überlassen. Der Diamantenabbau verlagerte sich mehr und mehr ins Innere, des noch heute gültigen Sperrgebietes. Heute bieten die Ruinen einen wunderbaren und zugleich einzigartigen Einblick in die Anfänge des Diamantenabbau von Namibia. Sehr sehenswert!

Lüderitz Camp Site

Lüderitz selbst bietet einige Hotels und nur einen Campingplatz: die Shark Island Campsite liegt allerdings wunderschön direkt am Meer. Nach Tagen in der sandigen Landschaft von Namibia bietet der Campingplatz mit einzigartigem Meerblick eine willkommene Abwechslung. Bei einem Gin Tonic, dick eingepackt mit Jacke und Mütze, genießen wir den traumhaften Sonnenuntergang.

Shark Island Campsite -Lüderitz

Das Wetter schlägt in dieser Nacht allerdings noch um und es wird ziemlich ungemütlich. Das Aufschlagen der Wellen auf den harten Stein verursacht einen Wahnsinns Lärm und der Wind ist so stark, dass man glauben könnte das das Zelt mitsamt uns wegfliegt.

Weiter geht unsere Reise nach Lüderitz Stadt und Umgebung…

 

 

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