Lüderitz und Umgebung -Was gibt es zu sehen?
Lüderitz einzigartige Lage zwischen Südatlantikküste und der Namib-Wüste allein ist schon ein Besuch der Stadt wert. Der ständige Wind der vom Atlantik durch die Stadt fegt, bewegt den Sand der Wüste und verweht auch schonmal die komplette Zufahrt zur Stadt. Neben der einzigartigen Lage der Stadt, machen das immer noch anhaltende Diamantenfieber und der Charme der surrealen deutschen Jungenstillarchitektur die Stadt zu einer interessanten Attraktion.
Lüderitz-Stadt
Lüderitz bietet einen bizarren Anblick an längst vergangene Zeiten. Die Stadt erinnert an eine süddeutsche Kleinstadt aus dem letzten Jahrhundert. Die Zeit scheint stehen geblieben. Ein Spaziergang durch die Stadt offenbart einen erstaunlichen Einblicke in scheinbar längst vergangene Zeiten. Das Lüderitz Museum zeigt in seiner Ausstellung nicht nur die Tier- und Pflanzenwelt der Region, sondern informiert auch ausführlich über die Stadtgeschichte und den damit engverbundenen Diamantenabbau. Besonders beeindruckende Gebäude der Stadt sind das Goerke Haus und die Felsenkirche. So groß ist die Stadt nicht, daher empfehlen wir die Gebäude bei einer gemütlichen Erkundungstour zu Fuß einfach zu entdecken. Für alle die dabei sind einen Besuch zu planen, finden sich nachfolgend alle Details:
Lüderitz Museum: Diaz St: Eintritt 15 NAD
Öffnungszeiten: Mo-Fr 15.30 – 17.00 Uhr
Goerkehaus: Diamantenberg St.: Eintritt 25 NAD
Öffnungszeiten: Mo-Fr 14.00-16.00 Uhr und am Wochenende 16.00-17.00 Uhr
Felsenkirche: Kirchen St.: Eintritt frei
Öffnungszeiten: Immer außer sonntags 15.30 – 17.00 Uhr
Lüderitz Halbinsel
Ein Besuch der Lüderitz Halbinsel lohnt sich! Die Straße zum Diazkreuz führt circa 20 Kilometer, entlang an zwei Buchten, in der gelegentlich Flamingos zusehen sind. Das Steinkreuz welches vom portugiesischen Entdecker Bartholomeu Diaz im Jahr 1488 aufgestellt wurde ist mittlerweile durch eine Replik ersetzt, dass Original Kreuz befindet sich in Teilen in unterschiedlichen Museen. Neben dem Kreuz, welches gerade nicht zu erreichen ist, da die Brücke zur kleinen Insel auf der es steht eingestürzt ist, gibt es hier noch einen Leuchtturm, einen Campingplatz, der zwar eine einzigartige Atmosphäre biete aber auch stark dem Wind ausgesetzt ist und ein kleines Café. Ein wunderschöner Platz zum Spazieren gehen, allerdings nur solange Sonne und Wind auch mitspielen. Vom Diaz Point lassen sich mit Glück die nahegelegende Robbenkolonie und Flamingos beobachten. Einige Reiseführer schreiben etwas von Delphinsichtungen, die können wir aber nicht bestätigen.
Etwas weiter vom Diaz Point die karge Straße entlang befindet sich Halifax Island, ehemaliges Abbaugebiet für Guano und heute bei Touristen bekannt für die Brillenpinguine, die auf der Insel brühten. Die Insel liegt ca. 250 Meter vom Festland entfernt. Mit einem Fernglas lässt sich das treiben der Pinguine gut beobachten. Etwas weiter durch die karge Mondlandschaft befindet sich die Große Bucht. Neben dem Schiffswrack lassen sich hier mit etwas Glück zahlreiche Flamingos beobachten. Die Große Bucht ist einen Besuch wert, auch wenn Sie tatsächlich etwas weiter weg liegt.
Geisterstadt Kolmanskop
Die Geisterstadt Kolmanskop, die im Schutzgebiet des Diamantenkonzerns NAMDEP liegt, darf vormittags von Touristen betreten werden.
Kolmanskop entstand zurzeit der deutschen Kolonialzeit. 1908 fanden zwei deutsche Eisenbahnmitarbeiter zufällig die ersten Diamanten. Das dadurch ausgelöste Diamantenfieber in Kolmanskop verhalf Arbeitern und Bewohnern zu schnellem Reichtum und so gab es in der Stadt so ziemlich alles was für Geld zu bekommen war. In der kleinen Stadt in trockener und trostloser Umgebung, die nach deutschen Vorbild erschaffen worden war, gab es neben einer Eisfabrik, Tante-Emma-Laden, Metzgerei und Schule auch jede Menge Unterhaltungsmöglichkeiten wie etwa eine Kegelbahn mit Bar, einen Ballsaal mit Theater, sowie Schwimmbad und Turnhalle. Alle Häuser verfügten bereits um 1915 neben Kühlschrank, Telefon und Wasseranschluss auch über Elektrizität.
Das zu seiner Zeit einzige Krankenhaus in Namibia verfügte sogar über ein Röntgengerät, welches wohl nicht nur für den eigentlichen Zweck, sondern auch zum Aufspüren von Diamanten im Körper der Arbeiter genutzt wurde.
Alle Waren und auch das benötige Trinkwasser wurden aus dem ca.1000 Kilometer entfernten Kapstadt angeliefert.
Um 1930 wurde der Diamantenabbau in Kolmanskop eingestellt und die Stadt wurde der Wüste überlassen. Der Diamantenabbau verlagerte sich mehr und mehr ins Innere, des noch heute gültigen Sperrgebietes. Heute bieten die Ruinen einen wunderbaren und zugleich einzigartigen Einblick in die Anfänge des Diamantenabbaus von Namibia. Sehr sehenswert!
Elizabeth Bay
Neben der Tour nach Kolmanskop ist es auch möglich geführte Touren nach Elizabeth Bay zu unternehmen. Dies ist allerdings nur mit einem Tourenveranstalter möglich. Auf Grund der Sicherheitsbedenken der Diamantenindustrie müssen hierzu zahlreiche Dokumente ausgefüllt werden, um eine schriftliche Genehmigung zu erhalten. Minimum 5 Tage Vorlaufzeit sollten für die Beantragung eingeplant werden.
Weiter geht unsere Reise ins NamibRand Nature Reserve